Mini-PCs sind leise und werden immer schneller und schon ab 120 Euro verfügbar. Als Desktop-Ersatz eignen sie sich für Office-Arbeit und inzwischen sogar für Gaming. Wir haben über 30 Modelle aus verschiedenen Preisbereichen getestet und zeigen die zehn Besten.
Wenn Laptops zu sperrig sind und klassische Desktop-PCs zu viel Strom verbrauchen, schlägt die Stunde der sogenannten Mini-PCs. Im meist rechteckigen Design finden sich in den kompakten Gehäusen inzwischen leistungsstarke Laptop-Prozessoren und ordentlich Arbeitsspeicher (RAM). Dieser lässt sich häufig sogar austauschen und ist nicht fest verlötet. Zudem kann man die kompakten Computer aufgrund ihrer Größe leicht verstecken, etwa hinter einem Monitor mit Vesa-Halterung.
Für diese Bestenliste haben wir zehn besonders empfehlenswerte Modelle zwischen 120 Euro und 799 Euro aus unseren Einzeltests herausgesucht und vergleichen sie miteinander. Es geht von Einsteiger- bis Gaming-Mini-PC, die beste Lösung für den eigenen Bedarf sollte dementsprechend dabei sein. Die kompakten PCs setzen dabei entweder auf AMD oder Intel beziehungsweise deren Prozessor-Reihen Ryzen oder Core. Zudem beschränken wir uns auf Modelle mit Windows 11, Computer von Apple oder Google zeigen wir unten im entsprechenden Ratgeber-Abschnitt.
Unser Testsieger ist nicht mehr der Nipogi AM07 (Testbericht) oder der Ouvis AMR5 (Testbericht), sondern ein Modell vom ähnlich unbekannten Hersteller Awow – der Awow HA7 (Testbericht) für 630 Euro (100-Euro-Coupon anwählen).
Wem es besonders um die günstigen Mini-PCs geht, dem empfehlen wir unsere Bestenliste Top 10: Der beste Mini-PC bis 300 Euro – Testsieger mit Ryzen 7 schon für 295 Euro. Was man an Gadgets und Helferlein zum Mini-PC noch bekommen kann, zeigen wir im Ratgeber
Mini-PC Ouvis AMR5 im Test Bild: TechStage.de
Was kann man mit einem Mini-PC machen?
Mit einem Mini-PC kann man alle Dinge tun, die auch mit einem Laptop möglich sind. Von Homeoffice bis Full-HD-Gaming ist inzwischen echt viel drin. Für klassische Office-Arbeiten mit Word und Browsern genügen selbst die günstigen Mini-PC-Modelle. Neben diesen recht gewöhnlich Aufgaben eignen sich die Systeme, je nach Ausstattung auch als Smart-Home-Zentrale, Homeserver oder für den Einsatz als Firewall Appliance.
So vielseitig wie ihre Anwendungsbereiche ist auch das Preisspektrum der Mini-PCs. So reicht die Ausstattung vom Einsteiger-Modell für rund 84 Euro hin zur gehobenen Konfiguration weit über 700 Euro. Die Leistung ist dabei hoch genug, um Desktop-PCs bei Office-Arbeiten vollkommen ersetzen zu können. Ist man Hardcore-Gamer, kommt man an einem echten Gaming-PC aber nach wie vor nicht vorbei.
Was ist besser, Mini-PC oder Laptop?
Mini-PCs sind zudem häufig eine günstigere Alternative für Homeoffice und Büro. Denn verglichen mit einem ähnlich ausgestatteten Laptop sind Modelle wie der Ouvis AMR5 (Testbericht) teils knapp 500 Euro günstiger. Und auch unter 200 Euro gibt es noch gute Konfigurationen – bei Laptops mit Windows 11 ist in der Regel schon unter 400 Euro Schluss mit sinnvoll.
Was die Hardware angeht, setzen Mini-PC und Laptop auf die gleichen Mobile-Chips, die sich durch Sparsamkeit und geringere Wärmeentwicklung auszeichnen. Die Leistung ist also absolut vergleichbar. Der wesentliche Unterschied besteht im Fehlen von Tastatur, Trackpad und Monitor, den sich der Mini-PC spart. Damit steht bei den kleinen Würfelrechnern mehr finanzieller Spielraum für die Prozessor- und Grafik-Hardware bereit, wodurch man fürs gleiche Geld mehr beim Mini-PC bekommt. Zudem benötigt jemand, der bereits einen externen Monitor sowie Tastatur und Maus besitzt, ohnehin nicht Bildschirm & Co. am Laptop, womit man getrost darauf verzichten kann. Weiterhin ist ein Mini-PC deutlich weniger sperrig als ein Laptop und lässt sich so besser auf dem Schreibtisch unterbringen.
Ob ein Mini-PC nun besser ist als ein Laptop, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt aber Fälle, in denen man keinen Laptop benötigt, aber bisher nur diese auf dem Schirm hatte. Für diese Situationen kann man nun besser zum kompakten & leisen Mini-Rechner greifen.
Wann lohnt sich ein Mini-PC?
Mini-PCs zeichnen sich vorwiegend durch ein kompaktes Design mit handlichen Maßen aus. Damit kommen sie dort infrage, wo klassische Computer oder Laptops zu viel Platz einnehmen. Der Schreibtisch wirkt so ordentlicher und auch in Empfangsbereichen macht ein freier Tisch mehr her. Neben diesen rein optischen Vorteilen sind die kompakten PCs aber auch deutlich sparsamer. Nimmt ein Gaming-PC (Ratgeber) mitunter über 200 Watt auf, sind es beim Mini-PC häufig nur 20 Watt. Dadurch entsteht auch weniger Hitze beim Betrieb, was die Lautstärke reduziert und gerade im Sommer das Aufheizen des Raumes vermindert.
Welcher ist der beste Mini-PC?
In unserem Praxistest haben wir jeden Mini-PC mit dem Benchmark von PCmark 10 auf die Probe gestellt. Zudem bewerten wir die Performance im Alltag mit Windows 11 und einigen Programmen sowie die Gehäuseverarbeitung und das Anschlussangebot. Auch die Lautstärke ist ein wesentlicher Punkt, auf die wir in unseren Mini-PC-Tests achten und per Smartphone-App einmal am Gehäuse und mit einem Meter Abstand messe. In jeglicher Situation leise sind aber nur passiv gekühlte Modelle, wie der Asus Expertcenter PN42 (Testbericht), der Minix Z100 (Testbericht) oder die CSL Narrow Box (Testbericht). Leise luftgekühlte Modelle sind etwa der Beelink SEi12 (Testbericht) und der Blackview MP80 (Testbericht).
Wesentlich in unsere Einstufung fließt das Preis-Leistungs-Verhältnis ein, denn diese Bestenliste dient dazu, das Bestmögliche zum jeweiligen Preis zu empfehlen. Folglich landen Modelle, die eine gute Ausstattung haben, aber verglichen mit anderen Modellen zu teuer sind, auf den hinteren Plätzen. Nachfolgend vergleichen wir zehn Mini-PCs mit Windows 11 Pro miteinander. Da wir inzwischen mehr als 30 Mini-PCs getestet haben, finden sich weitere Modelle unter der Top 10. Wer zu jedem einzelnen Modell mehr lesen will, liest die verlinkten Testberichte, in denen wir auf Details eingehen. Bemerkenswert ist, dass die ersten sechs Plätze von AMD-Mini-PCs dominiert werden – die bessere integrierte Grafik ist hier häufig ein wesentlicher Unterscheidungspunkt zur Intel-Konkurrenz.
Testsieger: Awow HA7
Mini-PC Awow HA7 im Test Bild: TechStage.de
Unser früherer Testsieger kam einer Eier legenden Wollmilchsau schon recht nah: der Minisforum UM780 XTX (Testbericht). Nachdem es ihn nun nicht mehr gibt, ist sein Ablöser auf dem ersten Platz ein nicht minder gut ausgerüsteter Mini-PC, denn auch der Awow HA7 (Testbericht) bietet richtig viel für noch weniger Geld.
Mit seiner Hardware um einen AMD Ryzen 7 7840HS, 32 GB DDR5-RAM (5600 MHz) und 1 TB schnellem NVMe-SSD-Speicher ist er sogar in der Lage, aktuelle, anspruchsvolle Spiele auf den Bildschirm zu bringen – zumindest in Full-HD. Und das ganz ohne eine dedizierte Grafikkarte, denn hier kommt „nur“ AMDs starke iGPU Radeon 780M zum Einsatz. Dank ihr lassen sich Spiele, wie Anno 1800 oder das neue Counter Strike 2, aber auch noch aktuelle AAA-Titel zocken. Cities Skylines 2 läuft trotz hohem Hardwareanspruch bei Full-HD und hohen Einstellungen butterweich, A Plague Tale: Requiem ist ebenfalls problem- und ruckelfrei spielbar.
Im Benchmark PCmark 10 erreicht er das bisher beste Ergebnis überhaupt in unseren Tests. Bei 3Dmark Time Spy sind es 3455 Punkte, die Grafik schafft mit 3081 Punkten ebenfalls einen Bestwert. Beim Minisforum UM780 XTX waren es 2968 Grafikpunkte. Bei Geekbench beträgt die Single-Core Punktzahl mit 2630 Punkten mehr als das Vierfache von der des Raspberry Pi 5. Insgesamt ist das reine CPU-Ergebnis sogar ähnlich stark wie bei den Desktop-Prozessoren Ryzen 7 5800X oder Intel Core i9-12900. Das vorinstallierte Windows 11 Pro kommt ohne zusätzliche Bloatware – abseits der üblichen Programme, die Windows immer mitbringt.
Trotz medialer Vorschusslorbeeren für die CPU und vor allem die Grafikeinheit hätten wir eine solche Performance auf keinen Fall erwartet. Dass das System dann auch noch deutlich leiser, als die Konkurrenz ist, und sogar mehr aus der gleichen Hardware herausholt, ist mehr als beeindruckend. Auch bei Verarbeitung und Anschlussvielfalt überzeugt das System. Bemerkenswert ist ansonsten, dass die Stromzufuhr per USB-C erfolgt und man auch klassische Ladegeräte mit mehr als 100 Watt (Bestenliste) verwenden kann, wie wir getestet haben.
Insgesamt haben wir uns schwergetan, überhaupt Kritikpunkte zu finden – so gut hat uns das System in der Praxis gefallen. Standardmäßig kostet die Variante mit 32/1000 GB, die wir im Test hatten, 730 Euro. Durch Anwählen eines Rabatt-Coupons über das Kästchen bekommt man den Awow HA7 bei Amazon aktuell 141 Euro günstiger für 630 Euro (100-Euro-Coupon anwählen). Als Barebone ohne RAM & SSD ist er für 549 Euro zu haben.
Platz 2: Ouvis AMR5
Mini-PC Ouvis AMR5 im Test Bild: TechStage.de
Der Ouvis AMR5 (Testbericht) wird unseren Erwartungen vollkommen gerecht. Mit seinem Ryzen 7 5700U schafft er bei Full-HD-Auflösung und reduzierten Einstellungen sogar Spiele wie Portal 2, Counter Strike 2 oder Anno 1800 – die Performance liegt aber doch ein ganzes Stück unter der des Awow HA7 (Testbericht). Diesem musste er nun auch den Testsieg überlassen, so ausgefeilt wie der Wow, ist der Ouvis nicht, was aber für den Preis auch nicht zu erwarten ist.
Ungewöhnlich ist der Drehregler im Gehäuse, mit dem man den Verbrauch und darüber die Leistung und Lautstärke des Systems regulieren kann. Im PCmark-Benchmark erreicht er im Performance-Modus 5341 Punkte. Benötigt man mehr RAM oder Systemspeicher, lassen sich beide über eine praktische magnetische Wartungsklappe nachrüsten oder austauschen. Standardmäßig sind 16 GB DDR4-2666-RAM und eine 512 GB SSD vorhanden.
Zu den leisesten gehört der Mini-PC allerdings nicht, die Lüfter sind je nach eingestelltem Betriebsmodus deutlich hörbar – angesichts dessen, dass hier auch viel Leistung dahintersteckt, finden wir das jedoch nachvollziehbar. Bei der Verarbeitung des Gehäuses wurde etwas eingespart, wir finden das aber für einen Hammerpreis von 295 Euro in Ordnung. Die gewählten Punkte zur Einsparung sind sinnvoll und verkraftbar, der AMR5 ist mit Verstand zusammengestellt und bekommt daher eine klare Empfehlung. Insgesamt ist er ein wahnsinnig attraktiver Mini-PC.
Aktuell zahlt man bei Geekbuying mit dem Code: NNNDEOVR57 nur noch 295 Euro für den Ouvis AMR5. Dafür einen Ryzen 7 vorgesetzt zu bekommen, ist schon eine riesige Überraschung – im positivsten Sinne. Der Ouvis AMR5 ist zwar nicht mehr Testsieger, besitzt dafür aber mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Platz 3: Aoostar Gem12 Pro
Mini-PC Aoostar Gem12 Pro im Test Bild: TechStage.de
Auch beim Aoostar Gem12 Pro (Testbericht) handelt es sich um eine echte Überraschung im Test. Er setzt auf die achte Ryzen-Generation in Form eines Ryzen 7 8845HS. Wie im Ratgeber-Abschnitt unten exemplarisch erklärt, handelt es sich dabei um ein Refresh der Vorgängergeneration – mit 50 Mhz höherem Takt und einer verbesserten NPU (Neural Processing Unit) für KI-Anwendungen. Aktuell gibt es aber für NPUs kaum Software-Unterstützung.
Im System kommen außerdem 32 GB RAM (DDR5-5600) sowie eine 512 GB große NVMe-SSD zum Einsatz, die mit etwa 5000 MB/s auch richtig schnell ist. Zusätzlich steht über der WLAN-Karte im M.2-Formfaktor ein weiterer M.2-Slot bereit für eine weitere M.2-2280-SSD, wobei auch hier PCIe-4.0 unterstützt ist. Praktischerweise liegt hierzu sogar ein eigenes Wärmeleitpad bei. Bei den Anschlüssen sind mit USB-C-4.0, HDMI 2.1 und Oculink Premium-Schnittstellen vertreten. Top ist, dass man den Mini-PC per USB-C mit Strom versorgen kann.
Im Praxistest erreicht der Gem12 Pro in PCmark 10 im Schnitt 7611 Punkte, die Grafik schafft in 3Dmark Timespy starke 2865 Punkte. So kann man auf dem System auch gut in Full-HD zocken, Counter Strike läuft etwa bei über 100 FPS. Sogar das Ressourcen-hungrige Spiel Cities Skylines 2 läuft in mittleren Einstellungen butterweich. Die Lautstärke der Lüfter übersteigt 38 dB nicht, meist sind es am Gehäuse nur 30 dB. Der Verbrauch ist mit maximal 50 Watt (Volllast) gering.
In unserer Ausstattungsvariante kostet der Rechner beim Hersteller 629 Dollar. Mit dem Code BGREUGEM12P verkauft Banggood den Aoostar Gem12 Pro zum sehr guten Kurs von 570 Euro.
Platz 4: Nipogi AM16
Mini-PC Nipogi AM16 im Test Bild: TechStage.de
Der Nipogi AM16 (Testbericht) setzt auf einen Ryzen 5 Pro der fünften Generation – den Ryzen 5 5675U Pro. Dabei handelt es sich um ein Refresh des Ryzen 5 5560U, das zusätzlich um Sicherheits- und Management-Features erweitert ist. Zudem bietet AMD einen längeren Support. Beim RAM ist der Rechner mit 16 GB (DDR4-3200) an SO-DIMM-Modulen ausreichend ausgestattet, maximal sind hier 64 GB möglich. Die integrierte SSD ist 512 GB groß, ein weiterer M.2-Slot steht für eine zusätzliche M.2-SATA-SSD zur Verfügung. Ist das schon eine Seltenheit, gibt es obendrein noch einen SATA-Anschluss im Deckel für eine 2,5-Zoll-Festplatte mit maximal 2 TB.
Die fünfte Ryzen-Generation ist mit der älteren Vega-Grafik nicht so stark aufgestellt wie die siebte Generation mit der Radeon 780M Grafik. Entsprechend ist der Nipogi AM16 selbst in Full-HD nur sehr eingeschränkt für Gaming nutzbar. Anno 1800 läuft nur mit FSR im Leistungsmodus bei niedrigen bis mittleren Einstellungen mit durchschnittlich 58 FPS. Das neue Counter Strike läuft, produziert aber einige Bildfehler, die das Spiel unspielbar machen. Der Lüfter wird am Gehäuse nicht lauter als 38 dB, im normalen Desktop-Betrieb sind es sogar unter 30 dB.
Normalerweise kostet der Mini-PC etwa 369 Euro bei Amazon. Mit dem Code: STAGEAM16 bekommt man den Nipogi AM16 für 266 Euro – und damit nur minimal über dem bisherigen Bestpreis für dieses Modell von 259 Euro (zum Testzeitpunkt am 09. Juli 2024).
Alternativ kommt der Trigkey S5 (Testbericht) mit Ryzen 5 5560U, 16 GB DDR4-RAM sowie flotter NVMe-SSD infrage. In der Praxis erreicht das System in PCmark 10 rund 5700 Punkte und damit ein höheres Ergebnis, als beim vermeintlich stärkeren Ouvis AMR5, aber minimal geringer als beim Nipogi AM16. Im Spieletest, unter anderem in Anno 1800 spielt auch dieser AMD-Chip trotz älterer Generation bei der Grafik in einer anderen Liga, als die Intel-Mobilprozessoren der Serie Core. Hier ist er minimal schwächer, als der Nipogi, die Leistung aber ist sehr ähnlich. Den Trigkey S5 mit 16/512 GB bekommt man nur über Amazon für aktuell 279 Euro. Zusätzlich gibt es noch eine Variante des S5 mit 1 TB Speicher für 349 Euro. Für den Aufpreis kann man die Festplatte aber selbst günstiger aufrüsten, wie unser Preisvergleich zeigt. Bereits für unter 60 Euro bekommt man aktuell M.2-Speicher mit 1 TB.
Platz 5: GMKtec Nucbox K6
Mini-PC GMKtec Nucbox K6 im Test Bild: TechStage.de
Die GMKtec Nucbox K6 bringt richtig viel Leistung für möglichst wenig Geld. Ein aktueller Ryzen-Chipsatz mit dem Ryzen 7 7840HS (bekannt von Platz 1) sowie 16 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher sind für 479 Euro Programm. Auch hier ist die starke, richtungsweisende iGPU AMD Radeon 780M von der Partie, womit man sogar aktuelle Spiele, wie Cities Skylines 2 oder A Plague Tale: Requiem in Full-HD zocken kann.
Leider bleibt das System dabei nicht gerade leise. Um genau zu sein, ist es einer der lautesten Mini-PCs, den wir jemals vorgesetzt bekommen haben. Das geht schon im normalen Betrieb bei Windows 11 Pro los, wird in Spielen aber noch übler. So erreicht das System mit erschreckend wenig Mühe fast 60 Dezibel – für einen Mini-PC viel zu laut. Angesichts der rohen Leistung und des Kampfpreises haben wir dafür allerdings ein wenig Verständnis. Der in die Jahre gekommene Gaming-PC (Ratgeber) oder eine Playstation 4 sind zwar leistungsfähiger, aber erneut deutlich lauter. Störend war zudem der Ruhemodus, der den PC so sehr in den Tiefschlaf versetzte, dass er ohne harten Neustart daraus nicht mehr aufwachte. Ansonsten aber gefällt uns die Nucbox K6, die Anschlussvielfalt ist gut und es gibt sogar USB-C 4.0.
Wer also mit den genannten Mankos keine Probleme hat, kann guten Gewissens zuschlagen und bekommt beim GMKtec K6 für 479 Euro ein hervorragendes Gesamtpaket.
Platz 6: Geekom A7
Mini-PC Geekom A7 im Test Bild: TechStage.de
Der Geekom A7 (Testbericht) ist nach unserer Meinung das bisher beste Gerät des Herstellers. Grund ist für uns die gute Ausstattung, viele Schnittstellen und das edle Aussehen – mit dem er an einen Mac Mini von Apple erinnert. Der silberfarbene Mini-PC im Aluminium-Gehäuse hat aber auch hinter der Fassade richtig etwas zu bieten, im Benchmark PCmark 10 kommt das Gesamtsystem auf 7555 Punkte. Leider kann der Speicherplatz nicht erweitert werden, aber 2 TB Speicherplatz reichen in den meisten Fällen aus.
Den DDR5-RAM (5600 MHz) kann man immerhin erweitern. Es fehlt sonst für uns nur an Details, die man in der Preisklasse des A7 erwarten kann. Dazu gehört ein HDMI 2.1-Anschluss – gerade bei einer so potenten Grafik wichtig, um möglichst hohe Auflösungen und Bildwiederholraten zu bekommen. Dennoch ist der Geekom A7 ein hervorragender Mini-PC und der Hersteller hat im Vergleich zu früheren Modellen deutlich hinzugelernt.
Der Stromverbrauch ist gering, die Kühlleistung gut und der Lüfter sehr leise. Der Preis ist mit 899 Euro nicht günstig, aber ein vergleichbarer Mac Mini von Apple kostet das Dreifache. In der von uns getesteten Variante mit Ryzen 9 7940HS, 2 TB NVMe und 32 GB RAM liegt der Geekom A7 aktuell bei 699 Euro beim Hersteller direkt (Code: techstageA7). Klar bekommt man hier die absolute Speerspitze von AMD und Geekom geboten, allerdings zeigen die vorherigen Plätze, dass es vergleichbare oder sogar bessere Leistung auch schon für 160 Euro weniger gibt.
Alternativ bietet sich der ebenfalls getestete Geekom AE7 (Testbericht) an, der aber bei starker Belastung etwas lauter als der A7 ist. Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden Systeme durch das andere Gehäuse & Design sowie die Kühllösung, die Hardware ist im Grunde die gleiche wie beim A7. Der AE7 kostet aktuell 740 Euro (Code: TSAE7).
Eine weitere Alternative ist der direkte Nachfolger Geekom A8 (Testbericht), der zwar auf die 8000er-Ryzen-Serie. In der von uns getesteten Variante mit 2 TB NVMe und 32 GB RAM kostet der Geekom A8 beim Hersteller 799 Euro (770 Euro mit dem Code: TSPR5), bei Amazon 849 Euro. Der Preis ist angesichts der Ausstattung und Leistung angemessen. Mit einem abermals leistungsfähigeren Ryzen 9 8945HS kostet er mit dem Code TSA8160 aktuell 770 Euro statt 949 Euro, womit wir derzeit direkt zu der stärkeren Variante greifen würden.
Platz 7: GMKtec Nucbox M2
GMKtec Nucbox M2 Bild: TechStage.de
Die GMKtec Nucbox M2 (Testbericht) stellt zu Beginn bereits auf dem Datenblatt klar: Ein Mini-PC mit starkem Core i7 von Intel muss nicht über 350 Euro kosten. Um genau zu sein, liegt der Preis der Nucbox M2 bei 303 Euro (Coupon-Code: BGREUGMM2) und ist für die Ausstattung wirklich enorm attraktiv. Das System ist mit einem i7-11390H ausgerüstet, den wir bereits vom Geekom Mini IT11 (Testbericht) kennen. Dazu gesellen sich hier 16 GB RAM und 512 GB an SSD-Speicher, welcher im Test auch ordentlich schnell ist. Das gesamte System kommt im Benchmark PCmark 10 auf ein Ergebnis von 5290 Punkten – und schneidet damit trotz gleichem Prozessor fast 600 Punkte besser als der Mini IT11 ab.
Dennoch bleiben Gaming oder aufwendiger Videoschnitt aufgrund der geringen Leistung des integrierten Grafikchips tabu. Viel mehr ist die Nucbox M2 eine hervorragende Multimedia-Maschine, die noch über viele Jahre und neue Windows-Versionen eine hervorragende Performance abliefern dürfte. Im Zweifel hilft die gute Erweiterbarkeit von RAM und SSD-Speicher. Solange die Nucbox M2 bei 303 Euro liegt (Coupon-Code: BGREUGMM2), bekommt sie von uns eine Empfehlung, wobei die zuvor platzierten AMD-Mini-PCs mehr fürs Geld bieten und gerade bei der Grafik mehr Leistung haben.
Platz 8: Bmax B3
Mini-PC Bmax B3 im Test Bild: TechStage.de
Der Bmax B3 (Testbericht) kommt mit einem Intel Celeron N5095 Prozessor, 8 GB DDR4 RAM und einer 256 GB SSD. Er bietet unter anderem zwei HDMI 2.0-Ports, Gigabit-LAN und – recht selten – einen microSD-Kartenleser. Mit einem maximalen Geräuschpegel von 35 dB ist er zwar hörbar, aber nicht übermäßig störend.
Die Leistung des Bmax B3 ist für anspruchsvolle Aufgaben wie Spiele oder Videobearbeitung unzureichend – in PCmark 10 reicht es für 2300 Punkte. In Geekbench schneidet das System etwas schlechter, als ein Raspberry Pi 5 ab, reiht sich aber vor den Raspberry Pi 4 ein. Für Office-Anwendungen, Surfen im Internet und das Streamen von Videos reicht das System aber aus. Der Mini-PC bleibt unter Last ausreichend kühl und die Aufrüstmöglichkeiten für RAM und SSD sind ein Pluspunkt. Mit dem günstigen Kaufpreis von 120 Euro ist der Bmax B3 eine gute Wahl für preisbewusste Nutzer, die einen kompakten, günstigen und leisen Mini-PC für einfache Aufgaben suchen. Wer ein leistungsstärkeres Modell sucht, greift besser zu stärkeren Systemen.
Platz 9: Ouvis F1A
Mini-PC Ouvis F1A im Test Bild: TechStage.de
Ein Gedanke umfasst den Ouvis F1A (Testbericht) hervorragend: Endlich kann Intel wieder mithalten. Während der Marktführer in der Chip-Branche seit Jahren vom kleineren Konkurrenten AMD die Leviten gelesen bekommt. Ganz vorbei ist das bei der neuesten Generation bisher nicht, wie wir am Ouvis sehen. Positiv ist, dass die Grafikeinheit für Intel-Verhältnisse erstaunlich konkurrenzfähig ist. Bei den Benchmark-Ergebnissen ist Intel mit einem Schlag richtig nah dran gegenüber dem Vorjahresmodell, wie im Geekom Mini IT13 (Testbericht) – der Core-Ultra-7-Chip macht einen deutlichen Sprung. RAM und SSD sind flott und gut zu erreichen.
Die Verarbeitung des Mini-PCs ist sehr gut, sein Erscheinungsbild edel. Eine Glasoberseite hätte es für unser Empfinden nicht gebraucht, sie ist anfällig für Fingerabdrücke – was dann nicht mehr so edel wirkt. Was die Betriebslautstärke angeht, erzeugen die integrierten zwei Lüfter leider ein wahrnehmbares Nebengeräusch, das uns ein wenig an einen Staubsauger in der Nachbarwohnung erinnert. Damit ist der F1A auch deutlich lauter als vergleichbare Modelle auf AMD-Basis. Folglich ist hierbei im Intel-Kosmos noch akuter Nachholbedarf. Weiterhin fehlt es uns an einem vollwertigen Displayport-Anschluss und USB-C zur Stromversorgung wäre schön gewesen.
Besonders viel nachzuholen gibt es bei Intel aber beim Preis. Normalerweise kostet der Mini-PC mit einem Intel Core Ultra 7 155H bei Geekbuying 799 Euro. Mit unserem Coupon NNNDEF1A sinkt der Preis des Ouvis F1A aber auf 749 Euro. Damit kostet er je nach Modell etwa 150 Euro mehr, als etwas stärkere Mini-PCs mit AMD-Prozessor, wie der Awow HA7 auf Platz 1. Zudem sind diese dann auch wirklich flüsterleise. Und so können wir dem Ouvis F1A und den Intel-PCs klar eine deutliche Verbesserung nachsagen, angesichts der besseren und noch dazu günstigeren Konkurrenz fällt eine Empfehlung allerdings ausgesprochen schwer – und so landet der neue Hoffnungsfunke mit Intel-Hardware nur auf dem neunten Platz. AMD ist zu gut & günstig für eine höhere Platzierung.
Platz 10: Geekom Mini IT13
Mini-PC Geekom Mini IT13 Bild: TechStage.de
Noch mehr Leistung im Hause Geekom bringt der Mini IT13 (Testbericht) – der Nachfolger des beliebten Geekom Mini IT11 (Testbericht). Im Gegensatz zu diesem setzt er auf die 13. Generation von Intel-Core-Prozessoren, wobei es dieses Mal die Wahl zwischen i5, i7 und i9 gibt. Wir hatten erst kürzlich das Topmodell mit Intel Core i9-13900H, 32 GB RAM und 2 TB SSD-Speicher im Test. Im Benchmark PCmark 10 kommt er auf 6234 Punkte, was sehr ordentlich, aber doch knapp 1500 Punkte unter dem Ergebnis des Minisforum UM780 XTX (Testbericht) liegt. Hier merkt man, dass die Prozessoren von AMD denen von Intel gerade in Hinblick auf die Grafikleistung ein gutes Stück voraus sind.
Ein bisher vorhandenes Problem des Geekom Mini T13 hat der Hersteller inzwischen nach Firmware-Update behoben: die hohe Lautstärke. Im Nachtest zeigt die Aktualisierung direkt ihre Wirkung, das System bleibt leise und arbeitet so schnell, dass wir fünf virtuelle Maschinen parallel darauf laufen lassen können. Schade bleibt weiterhin, dass Geekom hier nur DDR4-RAM verbaut, obwohl der Prozessor auch mit dem deutlich schnelleren DDR5-RAM arbeiten könnte. Im Alltag dürfte der Unterschied kaum merkbar sein, schön wäre es aber angesichts des hohen Preises gewesen.
Denn das Modell mit Intel Core i9-Prozessor kostet aktuell rund 764 Euro (richtige Variante auswählen), die i7-Variante liegt bei 699 Euro. Insgesamt ist der Mini IT13 für die gebotene Leistung ein Stück zu teuer, stärkere AMD-Modelle gibt es aber schon für 679 Euro.
Der Dauerbrenner: Nipogi AM07
Mini-PC Nipogi AM07 Bild: TechStage.de
Als ursprünglicher Testsieger in dieser Bestenliste hat der Nipogi AM07 (Testbericht) eine hohe Beliebtheit und Bewährtheit. Er verfügt über einen AMD Ryzen 5 5560U und 16 GB RAM. Dank zweier SO-DIMM-Steckplätze ist der Arbeitsspeicher auf bis zu 64 GB erweiterbar. Hinzu kommt eine mit 512 GB ordentlich große M.2-SSD. Das alles sorgt im Benchmark PCmark 10 für ein starkes Ergebnis von 5700 Punkten – im Alltag macht das System enormen Spaß.
Leider ist aber seine Verfügbarkeit seit Längerem wechselhaft, weshalb er inzwischen auch seine Platzierung in der Bestenliste aufgeben musste. Zum Testzeitpunkt am 21. Oktober 2023 lag der Preis bei rund 300 Euro. Inzwischen gibt es nur noch das fast baugleiche Modell Acemagician AM07 für aktuell 300 Euro. Acemagician ist eine Marke der Mini-PC-Union, zu der auch Nipogi und Acemagic als Marken gehören. Daher ähneln sich die Modelle in Ausstattung und Optik.
Edel & preiswert: Geekom A5
Mini-PC Geekom A5 Bild: TechStage.de
Der schicke Mini-PC Geekom A5 (Testbericht) mit AMD Ryzen 7 5800H gehört zu einem der leistungsstärkeren Mini-PCs, die aktuell verfügbar sind. Die AMD-CPU sorgt für den Sprung auf 6295 Punkte im Benchmark PCmark 10. Zwar fehlt hier ein klassischer Displayport, dafür sind aber zwei USB-C-Anschlüsse vorhanden. Diese schaffen sogar bis zu 8K bei 30 Hertz.
Auch sonst setzt Geekom konsequent auf aktuelle Anschlüsse und Schnittstellen, darunter Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Die Langlebigkeit des Mini-PCs ist dank guter Erweiterbarkeit des ohnehin großen Arbeitsspeichers und der 1 TB großen SSD gut gewährleistet. Mit der Leistung des Systems hat man hier über viele Jahre Spaß bei Büroarbeiten und teils sogar Bildbearbeitung – wenn sie nicht zu anspruchsvoll ist. Denn bei AMDs fünfter CPU-Generation ist die integrierte Grafikeinheit bisher nicht ansatzweise so potent, wie bei den neuen Ryzen-Prozessoren.
Alles in allem schafft aber nicht nur die Hardware mit Ryzen 7 und 32 GB RAM (3200 MHz), sondern vor allem der gute Preis die nötige Attraktivität. Bei Amazon zahlt man für den Geekom A5 aktuell 479 Euro. Hinweis: Die Verfügbarkeit des A5 war in der Vergangenheit bereits schwierig, weshalb sich Interessenten mit ihrer Kaufentscheidung beeilen sollten. Bei Geekom ist er inzwischen ausverkauft.
Der beste Lautlose: Minix Z100
Das Kühlsystem beim Minix Z100 (Testbericht) ist echt durchdacht & effizient. Sein gesamtes, schwarzes Gehäuse besteht aus Aluminium und führt die entstehende Betriebswärme so deutlich besser ab, als Modelle aus Kunststoff. Über die komplette Oberseite sind viele Kühlrippen eng aneinander gereiht, um die Kühloberfläche zu maximieren. Doch der Hersteller hat noch weiter gedacht: Damit trotz dickem und 1,3 kg schwerem Metallgehäuse ein guter Wi-Fi-Empfang gewährleistet ist, befinden sich die Antennen außen am Gehäuse. Diese sorgen so für gutes Dual-Band-WLAN.
Mini-PC Minix Z100 im Test Bild: TechStage.de
Seine Leistung entspricht einem typischen Homeoffice-Rechner – mehr sollte man auch nicht erwarten, wenn auch etwa 3210 Punkte in PCmark 10 nicht schlecht sind. Die Rechenarbeit macht ein Intel N100, daneben gibt es 16 GB RAM RAM (3200 MHz). Insbesondere bei der Grafik hat der N100 deutliche Defizite, was man aber auch von einem lautlosen Mini-PC nicht erwarten sollte.
Während vergleichbar starke Systeme mit N100 schon für unter 150 Euro zu haben sind, zahlt für einen passiv gekühlten auch bei einem Fernosthersteller wie Minix einen Aufpreis – eine passive Kühlung umzusetzen ist deutlich aufwendiger. Unter den lüfterlosen Mini-PC gehört der Minix Z100 aber mit 252 Euro (15-Euro-Coupon bei Amazon anwählen) beziehungsweise 259 Euro (Code: KTW5WIKT bei Geekmaxi)zu den fair bepreisten Modellen. Insgesamt sind wir ausgesprochen zufrieden und können den Computer guten Gewissens empfehlen.
Gutes Gesamtpaket: Beelink SEi12
Der Beelink SEi12 (Testbericht) ist ein attraktives Pferdchen und nicht nur als Office-PC nutzbar. Er setzt auf einen Intel Core i7-12650H der 12. Generation mit zehn Kernen und 16 Threads bei einem maximalen CPU-Takt von 4,7 GHz. Dazu gesellen sich 32 GB DDR4-RAM mit 3200 MHz. Aktueller DDR5-Speicher wäre hier noch schneller, würde aber auch den Preis in die Höhe treiben. Damit ist die Leistung schon sehr ordentlich, der PC erreicht im Benchmark ausgezeichnete 5160 Punkte. In unserer i7-Testausstattung beträgt der Preis des Beelink SEi12 aktuell 552 Euro (15-Prozent-Coupon anwählen); mit i5-12450H sind es nur noch 391 Euro. Beide Varianten sind damit exakt 100 Euro günstiger als beim letzten Update dieser Bestenliste im Mai 2024.
Bei den Anschlüssen fehlt uns etwas, die Konkurrenz bietet für teils weniger Geld mehr Anschlüsse für Monitore und verfügen dazu noch über einen USB-C-Port mit Bildübertragung. Die Leistung des Beelink SEi12 ist für alle vorgesehenen Einsatzgebiete optimal. Besonders hervorheben möchten wir neben der schicken, mit Stoff bezogenen Oberseite vorwiegend die geringe Lautstärke – egal in welchem Betriebszustand. Angesichts der Hardware ist ein leiser Betrieb schon eine Herausforderung und das Lüftermanagement muss durchdacht sein.
Mindestausstattung: Wie lange hält ein Mini-PC?
Bei Mini-PCs ist, wie bei allein Computern, wichtig, ein gewisses Mindestmaß an Ausstattung vorauszusetzen. So finden sich im Preisvergleich zahlreiche Modelle unter 300 Euro, die wenigsten setzen mehr als 4 GB RAM ein. Diese kommen mitunter von namhaften Herstellern, wie Asus, Lenovo oder HP. Mit Windows sind aber inzwischen selbst 8 GB RAM das absolut unterste Minimum. Auch SSDs mit weniger als 256 GB sollte man meiden, da Windows 11 Pro dann bereits mehr als die Hälfte des Speichers belegt. Zudem sollte man darauf achten, dass ein halbwegs aktueller Chipsatz mit mindestens vier Kernen zum Einsatz kommt.
Bei AMD genügt die 5000er-Serie der Ryzen-CPUs für Homeoffice, wobei entsprechende Mini-PCs im Preissegment zwischen 240 und 450 Euro liegen. Bei Intel gibt es auch darunter CPUs für noch günstigere Konfigurationen, wie Intel N100, Celeron N4000/N5000 oder Intel N95/N97 – diese sind dann aber deutlich schwächer. Für Full-HD-Gaming sollte es dann schon eher die AMD Ryzen 7000er-Serie oder 8000er-Serie sein, wobei letztere einfach ein Refresh der siebten Generation ist – technisch sind die CPUs teils nur 50 MHz schneller und haben eine neue NPU für KI-Anwendungen.
Bei Intel gehören die 12. und 13. Generation bereits zum alten Eisen, denn sie setzen auf die im Vergleich zur integrierten AMD-Grafik „Radeon 780M“ auf die nicht annähernd so starke Iris Xe Graphics, der Nachfolger der Intel UHD Graphics. Die neueste Generation setzt hier auf die Intel Arc Graphics, die in unseren Tests AMD deutlich weniger unterliegt. Intel nennt seine Chips seitdem nicht mehr Core-i, sondern Core Ultra und verwendet eine neue, dreistellige Nomenklatur. Die Mini-PCs mit AMD-Chips der siebten Generation liegen preislich deutlich unter solchen mit Core-Ultra zwischen 400 und 650 Euro (Ausreißer mit 800 bis 900 Euro), Intel hingegen ab 750 Euro.
Hat man einen aktuellen Chip, genug RAM oder rüstet diesen nach und keine sich stark verändernden Ansprüche, kommt man so mit einem Mini-PC über viele Jahre gut aus. Wichtig ist, sich vor dem Kauf im Klaren darüber zu sein, was man damit absehbar machen möchte und was einem der Spaß wert ist.
Alternativen: Günstige Laptops & Chromebooks
Abseits der kompakten Würfelrechner gibt es mit den Chromebooks günstige Laptop-Alternativen. Was man dafür erwarten kann, erklären wir im Ratgeber Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 169 Euro. Einen allgemeinen Überblick, welche günstigen und dennoch guten Arbeitsgeräte es unter 500 Euro gibt, verschafft unser Ratgeber Laptop für Studium und Schule: Günstig und dennoch gut schon ab 199 Euro. Zudem kann man sich nach gebrauchten Mini-PCs umsehen, Testgeräte bekommen wir dazu aber aufgrund mangelnder Verfügbarkeit bisher nicht. Weiterhin kann man sich auch nach All-in-One-Computern umsehen, die den Micro-PC in einem Bildschirm integrieren.
Raspberry Pi oder Mini-PC?
Die Einplatinenrechner Raspberry Pi sind vielfältige, handliche und günstige Lösungen, gerade als Server für ein Smart-Home mit Iobroker und ETS oder als ein einfacher Server zur Steuerung mehrerer Ubiquiti-Access-Points. Wer tatsächlich nur eine einzige Aufgabe lösen will, der ist mit einem Raspberry Pi meist gut bedient. Die Leistung könnte auch als Desktop-Ersatz ausreichend sein, der Prozess zur Einrichtung als Office-System ist aber eher was für Menschen mit Vorkenntnissen, denn für Laien. Eine Plug-and-Play-Lösung darf man hier nicht erwarten, hier sind fertige Mini-PCs deutlich besser.
Mini-PC-Betriebssysteme: Windows, macOS, Linux oder Chrome OS?
Die Mini-PCs in dieser Bestenliste bringen allesamt Windows 10 oder Windows 11 mit. Viele der kompakten Computer setzen dabei auf Windows 11 Pro, wenige auf Windows 11 Home. Für die meisten Anwender ist das optimal, weil gewohnt. Gerade bei den preiswerten Geräten erreicht man damit aber schnell die Grenzen des Gerätes. Eine Alternative ist die Installation einer schlanken Linux-Distribution auf den Geräten. Wer den PC ohnehin als Router oder Smart-Home-Zentrale nutzen möchte, kommt damit im Zweifel ohnehin weiter als mit Windows.
Es gibt aber auch fertige Mini-PCs mit dem Google-Betriebssystem Chrome OS, das sich gerade für den einfachen Office-Einsatz hervorragend eignet und vor allem sehr flüssig läuft auf günstiger Hardware, wie sie in solchen Mini-PCs oft verbaut ist. Sie werden unter anderem von HP, Acer oder Lenovo angeboten. Unter Chrome OS laufen dann sowohl Webseiten über den Chrome Browser, als auch Android-Apps und Linux-Programme. Das erweitert die Programmauswahl deutlich, wer aber spezifische Software benötigt, sollte bei Windows bleiben. Das System unterstützt Prozessoren mit ARM-Technologie gleichermaßen wie x86-Prozessoren von Intel oder AMD. Eine weitere Alternative sind Mac Minis mit macOS, die aber – wie bei Apple gewohnt – deutlich teurer sind. Früher kamen diese noch mit CPUs von Intel, inzwischen entwickelt Apple aber eigene Chips. Beide Hersteller bieten neben fertigen Micro-PCs auch noch All-in-One-PCs. Mehr Informationen zu Mini-PCs ohne Windows finden sich im folgenden Ratgeber: Mini-PCs als Desktop-Ersatz ab 119 Euro: Windows, Linux oder Chrome OS.
Fazit
Mini-PCs haben sich inzwischen als echte Alternative zu Laptop und Desktop-PC gemausert. Dabei sind sie leistungsstärker, günstiger und sparsamer – letzteres sowohl was den Verbrauch angeht als auch den benötigten Platz. Der klassische Computer hat vor allem für Gelegenheitsnutzer ausgedient.
Unser Mini-PC-Vergleich zeigt die Vielfalt an Modellen, die allesamt klassische Desktop-Computer ersetzen können. Besonders empfehlenswert sind unser Testsieger Awow HA7, der Ouvis AMR5 und der Nipogi AM16. Alle drei setzen durch die starken AMD-Prozessoren in ihren Preisbereichen ein Ausrufezeichen. Der Ryzen hat den Core von Intel im mobilen Einsatzbereich überholt, aber Intel kämpft sich langsam wieder heran. Inzwischen sind selbst auf integrierten Grafikkarten Spiele-Sessions in aufwendigen Spielen möglich, die Lautstärke muss (siehe Awow HA7) dabei aber nicht hoch sein. Praktisch und schick, wie der Geekom A7/AE7 oder Geekom A8, sind die Mini-Computer ebenfalls – immer öfter finden wir einen USB-C-Anschluss, der mitunter sogar für die Stromversorgung Verwendung findet. Bei USB-Anschlüssen sind die kleinen PCs eigentlich immer gut ausgestattet.
Preissieger ist der Bmax B3, der beweist, dass man auch für unter 150 Euro noch erstaunlich brauchbare Hardware bekommen kann – und 4 GB in keinem Preisbereich mehr zu rechtfertigen sind. Stattdessen sollte jeder moderne Computer mit Windows eher auf 16 GB RAM setzen, 8 GB sind inzwischen das unterste Minimum. Die etablierten Hersteller um Asus, Acer und Lenovo sollten sich warm anziehen, denn Fernost-PCs sind nicht nur günstig, sondern auch verdammt gut. Dabei gar nicht nur was die Leistung angeht, sondern tatsächlich auch bei neuen, unüblichen Features.
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